Abschied von King

 

 

 

Heute, 01.02.2012, Tag 0, ist unsere Große Liebe, unser "Pflegehundi", unser King für immer von uns gegangen...

 

 

…was bleibt ist ein großes Warum? Warum musstest Du, unser geliebter King soooo früh gehen? Warum war das Leben soooo hart zu Dir, obwohl Du soooo gut warst, obwohl Du, wenn man Dich beschreiben hätte müssen, mir nur die Worte perfekter Traumhund über die Lippen kommen. Unsere Trauer ist so unglaublich tief und präsent, dass ich nur noch körperlichen und mentalen Schmerz spüre. Trotzdem war es eine Erlösung für Dich, mein Schatz, und es wurde erlaubt, Dir so zu helfen und Dich gehen zu lassen, wie es uns verboten ist, Menschen zu helfen…

 

Die Zeit zwischen Hoffen und Hoffnungslosigkeit ist jetzt vorbei und das einzige, was bleibt ist Leere, eine Leere in mir, die im Moment noch nicht mal meine anderen Schätze Melle und Dexter ausfüllen können. Es ist jetzt 7 Monate her, als die Diagnose „starke Herzklappeninsuffizienz“ gestellt wurde und ab diesem Tag ein rapider Verfall begonnen hat. Wir waren damals geschockt, als wir die Nachricht bekommen haben, hatten aber auch Hoffnung, denn da waren ja einige unserer Freunde und Bekannte, die Hunde mit Herzproblemen hatten und die konnten Dank der modernen Tiermedizin gut damit leben und in würde Alt werden, aber bei Dir, mein Schatz, sollte es leider anders kommen.

 

Die letzten Wochen, in denen wir King noch einige Male gesehen hatten, waren ein Wechselbad der Gefühle, da an manchen Tage wir echt dachten (oder hofften), dass es King gut ging und er fast wieder der Alte war, dann kamen aber Tage, an denen uns die Hoffnung genommen wurde und es durch einen Blick von mir in Melanies Augen klar wurde, das wir das selbe dachten, dass uns klar wurde, dass King den Kampf um sein Leben verlieren würde und trotzdem schoben wir diese so grausamen Gedanken zur Seite und versuchten weiter zu hoffen.

 

Heute Morgen kam dann ein E-Mail mit dem Betreff „King hat es geschafft“ und ich erstarrte und merkte, wie mir der Atem stockte und mich eine Angst überkam, die mir es erst unmöglich machte, diese Mail zu lesen. Ich saß auf der Arbeit vor meinem Rechner und habe versucht, mich selbst zu belügen und fing an mir zu sagen, dass der Satz „King hat es geschafft“ vielleicht ja auch bedeuten kann, dass es King besser ging, dass vielleicht sein Tierarzt endlich eine Medizin gefunden hat, die ihm noch ein paar gute Jahre verschafft, aber so war es nicht, ich öffnete nach einigen Minuten doch das E-Mail und das Leben, zu dem nun mal auch der Tod gehört, schlug mir grausam ins Gesicht, King, unser geliebter King ist tot, aber wie kann das nur sein, wir hatten ihn doch gestern noch mit Dexter auf der Straße getroffen, ihn mit Leckerlies gefüttert, ihn geherzt und gekrault und dies sollte jetzt mit einem Wimpernschlag auf einmal vorbei sein? Ich war wie gelähmt und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und weinte auf der Arbeit, vor meinem Rechner, so wie ich es jetzt beim Schreiben dieser Zeilen mache, so wie ich es immer werde, wenn ich an unseren Schatz, unser Baby, King denke.

 

Mir wurde auf einmal bewusst, dass wir nie wieder unseren Schatz sehen werden, nie wieder mit ihm spielen, mit ihm raufen oder Gassi gehen würden, dass wir ihn nie wieder kraulen können, nie wieder, nie wieder, wie schmerzhaft ist dieser Gedanke und wie endgültig. Mir ist klar, dass die nächsten Wochen und Monate sehr schwer für uns, sehr schwer für mich werden, noch viel schwerer, als die Zeit schon war, in der wir King kennenlernen durften…

 

…Ich war damals durch eine schwere Erkrankung berufsunfähig geworden und bin dadurch, dass damals alles, was ich richtig gut konnte, alles, über was ich mich definiert habe, weggebrochen ist, in Depressionen abgerutscht. Ich versuchte mich wieder aufzurappeln und fing eine Umschulung zum Industriekaufmann an, was meinem Ego auch gut tat, weil ich von Anfang an sehr große Erfolge in der Schule hatte. Trotzdem brachte dies neue Probleme mit sich, die dadurch entstanden, dass ich diese Umschulung in der Nähe von Idar Oberstein machte, also 120 Km von zu Hause, weshalb ich unter der Woche dort im Internat lebte und nur noch am Wochenende nach Hause kam. Für uns war das sehr schwer und Melle fühlte sich in dieser Zeit sehr einsam, was Sie aber nicht zeigte, ich aber spürte, weil es ja mir auch nicht anders ging. Irgendwann 2008 passierte dann etwas, mit dem ich niemals gerechnet hatte, Melle rief mich an und schäumte vor Euphorie und Glück und erzählte mir, dass sie mit dem Hund unserer neuen Nachbarn jetzt wohl Gassi ginge, dieser King hieß und total süß wäre. Ich freute mich natürlich, dass es Melle dadurch besser ging, habe aber ehrlich gesagt damals keinen großartigen Gedanken an den Hund verschwendet, der diese Glücksgefühle auslöste. 14 Tage später war es dann soweit, Melle überredete mich, dass wir zusammen am Wochenende (die mir damals noch mehr heilig waren) King abholen und mit ihm Gassi gehen sollten. Wir standen also samstags vor der Tür unserer neuen Nachbarn, die sofort nach dem Klingeln öffneten und im Türrahmen stehen blieben. Dahinter sah ich zum ersten Mal King, der wie verrückt bellte und sobald er Melle entdeckt hatte, sich an seinen Leuten vorbeidrückte und sich freute wie Bolle, als sich Melle zu ihm beugte. Dann sah er mich und ich hörte ein tiefes, eindeutig nicht freundlich gemeintes „Brummeln“ und dachte nur „Oh mein Gott, was ist das für eine Töle“. Ich erfuhr erst später, dass King Angst vor Männern hatte und diese Reaktion einfach die Art von King war, mit seiner Angst umzugehen. Wir gingen dann los auf unsere erste gemeinsame Gassirunde und ich dachte so bei mir „O.K., er kann dich zwar nicht leiden, aber Melle tut es gut und die frische Luft ist auch klasse. Melle ging dann immer mit King unter der Woche alleine und am Wochenende dann mit mir gemeinsam Gassi. Es passierte dann etwas, mit dem ich nie gerechnet hätte, King fasste Vertrauen zu mir und fing an, mir so etwas wie Sympathie entgegen zu bringen, obwohl ich eigentlich die ganze Zeit nur anwesend auf unseren Touren war und eher Melle sich mit King beschäftigte. Auf alle Fälle fühlte sich das echt gut an und zu dieser Zeit wurde der Grundstein für unsere große Liebe zu King gelegt. Nachdem ich meine Schule erfolgreich abgeschlossen hatte, fing ich wieder in meiner alten Firma an zu arbeiten und war jetzt wieder jeden Tag zu Hause und wir begannen nicht nur mit King unter der Woche zu laufen, sondern durften ihn auch am Wochenende bei uns schlafen lassen oder ihn betreuen, wenn unsere Nachbarn verreisen mussten oder in Urlaub fuhren. Es begann eine herrliche Zeit mit King und es lässt mein Herz bluten, dass diese Zeit jetzt für immer, absolut endgültig vorbei ist. Dieser kleine, schwarz-braun-weiße Kavalier King Charles Mischling war es, der mit seinem Charme und seiner liebevollen Art und seinem Charakter uns erst „auf den Hund gebracht hat“ und ist der Grund, dass wir einen zweiten großen Schatz in unsere Familie geholt haben, Dexter unser Baby.

 

In der Zeit, in der wir mit King zusammen sein durften. hat uns King alles gegeben, was ein Hund einem Menschen geben kann und nur ein Hundemensch kann verstehen, dass wir uns fühlen, als ob ein Teil von uns mit ihm gestorben ist. King lebte zwar nicht in unserer Familie, wie das jetzt Dexter tut, aber für uns war er immer „unser Bube“ und das wird er auch immer in unseren Gedanken und im Herzen bleiben. Die nächsten Wochen und Monate werden nicht leicht für uns und ich hoffe, dass unser Goldstück Dexter uns über die Trauer hilft.

 

Wir verneigen uns vor einem kleinen, ganz großen Hund, unser Schatz King und sagen mit trauriger Stimme

 

„schlaf gut, wir vermissen Dich“

 

Es wäre schön gewesen, wenn wir King schon damals kennengelernt hätten!!!

Best of Bilder unserer tollen aber viel zu kurzen Zeit mit King

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Best of Videos unserer tollen aber viel zu kurzen Zeit mit King

Urlaub mit King bei Andrea im Fränkischen Seenland vom 03.07.-10.07.2010 Teil 1

Urlaub mit King bei Andrea im Fränkischen Seenland vom 03.07.-10.07.2010 Teil 2

Urlaub mit King bei Andrea im Fränkischen Seenland vom 03.07.-10.07.2010 Teil 3

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Urlaub mit King bei Andrea im Fränkischen Seenland vom 03.07.-10.07.2010 Teil 9